Sonntag, 30. Dezember 2012

Zwischen den Jahren

Musik: !!! - Myth Takes



Vor einem Jahr lag ich mit vierzig Grad Fieber und bösem Husten im Bett. Diesmal passierte vor Weihnachten ein Unfall auf dem Glatteis, der mir nun zwischen den Jahren zu unfreiwilliger Ruhe und Besinnlichkeit verhilft. Mit meinem geschrumpften Bewegungsradius lassen sich viele Sachen (Anziehen, Duschen, Einkaufen) kaum, aber einige doch sehr gut aushalten. Zum Beispiel Zeit zum Lesen und viel Besuch. Beides genieße ich jetzt. Ich wünsche allen bekannten und unbekannten Lesern einen schönen Jahreswechsel.

 
  
  
Weihnachtslieblinge:  Neu erlernte Origami-Sterne und das uuuuralte Teekännchen, welches immer einen Ehrenplatz am Baum erhält.
Frust: Trotz viel Zeit in der Küche kein einziges Plätzchen gebacken. Es folgt eine Plätzchen-Aktion im Januar, ob ihr wollt oder nicht. (Muahahaha.)
Gut gelungen: Gnoccis mit Rinderfiletstreifen, frischem Majoran und geschmortem Gemüse.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Aktives Nichtstun

Musik: Efterklang - Piramida


Zwei Wochen Urlaub.. hach.
Zeit für Strand, Gesang, Whiskey und meine Küche. Zeit für Zugfahren und neue Musik. Zeit für Weihnachtsvorfreude. Zeit für Blödsinn und für rote Lippen.



Kilometer im Zug zurückgelegt: 477.
Kinofilme: 3. Bond, Twilight, Dredd. Niveau in der Reihenfolge abwärts.
Besuch bei der vielgerühmten Martha: check. Begeistert.
Status diverser Näh- und Strickprojekte auf "grad so bis Weihnachten machbar" gesetzt: check.
Abgebadet in der Ostsee: check. 6°C. Brrr!
Erster Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt: check.
Deko aus dem Schrank gekramt: check.
4h-Stunden-Telefonate: check.

Schlaf nachgeholt: fail. :D

















 Ich wünsch euch einen schönen ersten Advent!


Freitag, 30. November 2012

Novembernachtrag


RegenRegenRegenRegenRegenSchneeregen.
Keks-Stempelalphabet. Alles ist möglich. Auch Schimpfwortkekse. ♥
Käse-Mandel-Blätterteigstangen.
Dunkelgelborangegrauer Abendhimmel.



Mittwoch, 31. Oktober 2012

Herbstgefühle

Musik: WhoMadeWho - Knee Deep
















Meine Gefühlslage: erschrocken, müde, froh, sehnsüchtig.
Vordergründig jedoch: das Gefühl, etwas verpasst zu haben.
Zum Beispiel die Grillsaison, Strandbräune, Schlaf, Kuchen.

Ich habe eine Winterjacke an. Liebe Menschen sind weggezogen. Neue Menschenkinder sind da. Ich bin viel woanders.




Strategien für das Woanders: Kaffee. Selbstschutz. Zettelkultur. Warme Mützen. Freunde!





 Heute auf den Tag genau zwei Jahre schon gibt es ameliese kocht.
Vielleicht folgt irgendwann ein Relaunch als ameliese kocht. gelegentlich.
 Falls ich unterwegs Zeit finde.


















 

Samstag, 28. Juli 2012

100 Muffins backen oder Buttercrème als Hauptmahlzeit

Musik: Florence+The Machine - Ceremonials
Störköche: Franzi, Thomas, Pia

















Zwei liebe Freunde haben geheiratet. Es gab keine Torte, dafür über hundert Muffins. Ich könnte viel schreiben.
Über fünfzehn Packungen Puderzucker. Darüber, wie die von F. lässig weil beiläufig schokolierten Erdbeeren und löffelweise Buttercrème zur unvermeidbaren Hauptmahlzeit wurden. Über den Kleiderkauf in den letzten Tagen vor dem Fest. Über ein liebevoll protokolliertes Cupcake-Casting. Über die Vogelhochzeit. Über logistische Herausforderungen. Über das Paar, welches lieber im VW-Bus mit Büchsenkette als im bereitstehenden BMW mit Blumenschmuck vom Standesamt zum Empfang fuhr.

Über Freudentränen und tanzende Herzen. Hach.

Mach ich aber nicht. So sah das aus:




















































































































































































Wer heiratet bald? Ich würds wieder tun.

Dienstag, 5. Juni 2012

Abstiegschancen

Musik: Eduard Khil - Голубые города
















 Bonjour Tristesse. Die traurigste Mahlzeit ever. Für mich ist es gerade eine gleichermaßen aufregende wie angsteinflößende Zeit. Ich verschicke mein Leben in großen braunen Umschlägen. Ich lasse mich mit möglichst offener und kompetenter Miene fotografieren. Ich rechne jeden Tag aufs Neue Chancen und Wahrscheinlichkeiten aus. Ich koche kaum bis gar nicht. Zwischen Arbeitsamtbesuchen mit ernüchternder bis bedrohlicher Atmosphäre..

[Security: Sind sie berufstätig?
           A.: Nein, aber..
 Security: Wenn Sie nicht berufstätig sind, kommen Sie hier nicht rein.
            A: Aber ich habe einen Term..
 Security: Wer keine Arbeit hat, kommt hier heute nicht rein, hab ich gesagt.]

und vorsichtigem Optimismus nach dem ersten Bewerbungsgespräch kommt meine Küche leider viel zu kurz. Stulle mit Magarine und Salz, sowas von zu kurz!

















Passenderweise lese ich grade Kuttners 'Wachstumsschmerz', keine aufbauende Lektüre. Lichtblicke sind allein die Italienmitbringsel von den Lieben, die ich hoffentlich bald zu einem netten Pasta-Post verarbeite. 'Wer unten liegt, muss kochen!', hat mir eine Freundin als Botschaft für die echte Krise mitgegeben. Nun denn, ich liege nicht mehr unten, ich orientiere mich. Und stelle mir vor, wie ich eigentlich morgens ohne Sorgen wär.

Donnerstag, 19. April 2012

Fluffige Hirtentäschel-Pfannkuchen

Musik: Of Monsters and Men - Into The Woods

















An diesem perfekten Waschtag - sonnig und windig - gibt es bei mir Hirtentäschel-Pfannkuchen. Hirtentäschel ist in meiner Erinnerung irgendwie mit Gänseblumenkränzen, den heißumkämpften höhlenbautauglichen Büschen am Schulhof und - jaaa!? - Wäscheleinen verknüpft. Seltsamerweise hieß das Kraut bei uns Käseblättchen. Eine kindliche Wortschöpfung, denk ich mal? Schmeckt jedenfalls nicht nach Käse, sondern nach Vorfreude und Sommer.

















Hirtentäschel-Pfannkuchen aus Dinkel-Mineralwasser-Teig, dazu gibt's einen Hüttenkäse-Dip mit Tomaten.

















Was ist drin? Dinkelmehl 630, Blütenhonig, Mineralwasser mit Kohlensäure, Eier, Meersalz, Pfeffer, Olivenöl, Knoblauch, körniger Frischkäse, Cherry-Rispentomaten, ein kleiner Strauß Hirtentäschel-Kraut (nicht in Straßennähe pflücken), Soja-Magarine für die Pfanne



Montag, 9. April 2012

Frohe Ostern

Musik: David Bowie - Aladdin Sane

















.. wünsche ich euch!
Hier gab es ganz klassisch gekochte Eier, Besuch von lieben Freunden und das eine oder andere Bier. Jetzt wird ausgeschlafen. Juhu.

Donnerstag, 5. April 2012

kochen für viele - la dolce pizza

Musik: Johnny Cash - American III. Solitary Man

















Auf Besuch bei S. in Lübeck. Wie immer, wenn ich dort verweile, komme ich mit WG-Sehnsucht und dem Lebensgefühl Pizza zurück. Pizza = Teilen, Auf-der-Couch-Lümmeln, Bier, erfrischende Zufälligkeit  - von Begegnungen, Tageszeiten und Zutaten.

















Diese Sehnsucht rührt wohl auch daher, dass ich mich jetzt wirklich bald, ganz in echt aus dem Studentenleben verabschiede. Ein Ende meiner Liebe zu Pizza bedeutet das aber hoffentlich nicht. Das Motto in Lübeck war auf jeden Fall: Schlecht für die Plauze, leider geil.

















Schöne Küchenkuriosität: Das Ei extra. Nur zwei Frühstückseier zu kochen ist undenkbar, einer der vier Mitbewohner wird schon eins essen wollen, spätestens zum Abendbrot. Führt anscheinend regelmäßig zu stundenweise rumliegenden gekochten Eiern auf dem Tisch. Das mag ich.

















Was ist drin? Dinkelmehl 630, frische Hefe, Milch, Tomaten, Knoblauch, Paprika, Mozzarella, Champignons, Gauda, Rohrohrzucker, Crème Fraiche, Spinat, Salz, Pfeffer, Thymian, Oregano

Freitag, 30. März 2012

sweet 'n sour

Musik: The Jezabels - Prisoner

















Et voilà - Von der Pampelmuse geküsster Käsekuchen. Der muss eine ganze Stunde backen, genug Zeit, um von Kleidern à la Kathy Ruttenberg zu träumen, auf dem Fensterbrett zu sitzen und von bösen fetten Pinguinen zu lesen, oder auch den Rucksack für die Fahrt ins Blaue zu packen. Ein schönes Wochenende euch!

















Was ist drin? Quark, Gries, eine pinke Grapefruit, Eier, Rohrohrzucker, Speisestärke

Montag, 26. März 2012

Frühlings Erwachen - Möhrentaler und Apfel-Gurken-Knoblauch-Karambolage

Musik: The Shins - Oh, Inverted World
















 
Montagmittagsmenü: Vegane Mohrrübentaler mit Apfel-Gurken-Salat und Knoblauch-Majoran-Dressing.

















Was ist drin? Mohrrüben, Kartoffeln, Haferkleie, Soja-Magerine, Apfel, Salatgurke, Pfeffer, Salz, Majoran, Koriander, natives Olivenöl (mit eingelegten Knoblauchzehen und Senfsamen gelagert), Orangensaft, Balsamico-Reduktion

















Gesehen und toll gefunden: Frühling um den Hals. Frühlingsmuffelkluft. Frühjahrsputz. Und jetzt raus in die Sonne..

Freitag, 9. März 2012

ja, ja und ja.

Musik: Louis Armstrong - Porgy and Bess

















Heute kurz. Ja zu Kartoffeln. Ja zu Olivenöl. Ja zum Leben.

Mittwoch, 22. Februar 2012

Auberginen für Erschöpfte

Musik: Lonely Dear - Dear John

















Berenjenas al gratén. Ein Essen für mitgenommene Sinne und langsames Denken. Man kann vor dem Ofenfenster sitzen und zuschauen, wie der Quark verläuft. Oder vor einem anderen Fenster, vorzugsweise eines, vor dem es regnet und ungemütlich aussieht. Man kann auch gedankenverloren im Reis rühren.

















Was ist drin? Auberginen, Olivenöl, körniger Frischkäse, getrocknete Tomaten, Mandeln, Salz, Pfeffer. Es macht sich gut, wenn noch Oliven im Kühlschrank sind. Wer Käse dazu braucht, kann bei Ondakín mal gucken. Ich brauche heute keinen Käse, ich hatte gestern viel davon. Heute gelernt: Ameliese está agotada.

Samstag, 11. Februar 2012

Für Entscheidungsunfreudige - Arroz con Pollo / Jeera Chicken

Musik: Nina Simone - I Put A Spell On You

















Mal wieder habe ich im Stöbern bei Joy der Bäckerin Appetit bekommen.  Rezeptfreies Nachkochen und sich über die eigene Umsetzung freuen hat allerdings auch seine Tücken. In der Retrospektive muss ich feststellen, das Gericht fühlt sich in so einigen Ecken der Welt zu Hause und könnte es reden, würde es fragen: Bin ich Arroz con Pollo? Bin ich Pilaf? Bin ich Jeera Chicken? Bin ich Biryani? Bin ich bin ich bin ich..

















Was ist drin?
Paprika, Pepperoni, Pfirsiche, Hähnchenschenkel, Schalotten, Knoblauch, Sekt, Mangosaft, Hühnerbouillon, Basmati, Koriander, Estragon-Blätter, Kreuzkümmel, Kardamom, Zimt, scharzer und grüner Pfeffer