Montag, 27. Dezember 2010

EnteEnteEnteEnteEnteEnteEnteEnteEnte ... Rotkohl.

Musik: ameliese on youtube
Störkoch: Christian

Es ist Zeit, schreiend im Kreis zu rennen! Bei mir gab es Entenbraten. Echte, glückliche, freilaufend aufgewachsene, liebevoll mit der Hand geschlachtete Ente. Wir haben sie Mariken getauft und mit viel Respekt und Fürsorglichkeit zubereitet. Es folgt das Küchen-Logbuch des 25.12.2010.

08:30 Uhr
  • Aus dem Bett gequält, keinen Hunger. Kaffee!
  • Ente aus dem 24-stündigen Kühlschrankschlaf geholt.
  • Tisch ausgeklappt und umgestellt, Oberflächenvergrößerung. Auf die Größe der Küche geflucht. Schnell noch den Wochenabwasch nachgeholt (huch).
10:25 Uhr
  • Störkoch C. ist eingetroffen.
  • Zutaten und Messer zusammengesucht.
  • Ente getauft.
  • Arbeitsteilung: C. macht Rotkohl, A. kümmert sich um Mariken und die Klöße.
     10:45 Uhr
    • Zwiebeln gehackt. Zusammen geheult, weil die Schalotten so gut waren.
    • Kaffee getrunken. Knoblauchzehe in Kaffee geworfen, erst 5 min. später entdeckt, C. verschwiegen, um Störung durch Lachanfälle zu vermeiden.
    • Füllung (Zwiebeln, Backpflaumen, Aprikosen, Knoblauch, Apfel, Birne, Orangenmarmelade) in Rotwein und Rum eingelegt.
    • Speck gewürfelt. Rotkohlkopf in feine Streifen geschnitten.
    • Mariken den Hals abgetrennt (C.), die Innereien entfernt (A.), versucht, die komplette Hand reinzustecken (C.),  gründlich gebadet und abgetupft, innen und außen mit Salz und Pfeffer eingerieben (A.).
    11:27 Uhr
    • Mariken vierhändig (2,9 Kilo!) von beiden Seiten scharf angebraten, mit Honig und Gewürzen eingestrichen, gefüllt, mit trockenem Brötchen verstöpselt, mit Alufolie zugedeckt und in den Ofen gesteckt.
    • Rotkohlfront: Problem mit Topfgröße. Schmalz, Speck und Zwiebeln erhitzt, 2/3 des Rotkohls damit runtergeschmort, den Rest des Rotkohls später dazugegeben.
    11:50 Uhr
    • Rotkohl gewürzt. Ca.3-5 Pimentkörner, 5 Nelken, 3 Lorbeerblätter, Pfeffer, Salz. Kleingewürfelten Apfel dazugegeben.
    • Mariken ist auf Temperatur.
    • Kartoffeln für die Klöße angesetzt.
    12:34 Uhr
    • 2. Abwasch
    • Rest der Wohnung in Ordnung gebracht, die Eltern kommen ja.
    • Zum vierten Mal unter Marikens Alu-Decke geguckt, ob sie noch da ist.
    • Rotkohl abgeschmeckt. Beschlossen, mit Gemüsebrühe zu schummeln.
    • Kloßteig aus Kartoffeln, Gries, Vollkornmehl und Ei zusammen gepampt. Nerven verloren, weil Teig zu weich. Viel zuviel Mehl..
    13:16 Uhr
    • Marikens Decke abgefriemelt. Heiße Phase. 
    • Rotkohl perfekt.
     13:55 Uhr
    • Tisch wieder gedreht und gedeckt. 
    • Wasser für Klöße aufgesetzt.
    • Mariken ein letztes Mal mit Honig-Kräuter-Mischung bepinselt.
    • Klöße mit optimierter Vier-Hände-Kloßform-Abseih-Arbeitsteilung gegart.
    14:19 Uhr
    • Die Gäste sind da!
    • Wein geöffnet.
    • Ofen aus.
    • Mariken aus ihrem Bräterbettchen in eine Auflaufform gehoben. 
    • Zuviel Ente und zu viele Beilagen für ZU WENIG PLATZ!!!
    14:45 Uhr
    • Im bösen Schrank nach Edelstahl-Becher gesucht. Bratensud mit ein wenig Rosé und Pürierstab zur Soße verarbeitet. Wie Bolle gefreut. Genascht .. äh abgeschmeckt. Umsonst Soßenbinder aus Mehl angerührt.
    • Mariken mit Geflügelschere zerteilt. Hin und her überlegt und gegen unerwartet starken Knochenbau gekämpft.
    • Fotos gemacht und hungrige Meute aufs Essen warten lassen.
    15:03 Uhr
    • Fertig. Juhu.

    Mittwoch, 22. Dezember 2010

    Fröhliches Geschenke-Schreddern

    Musik: lohro beatbetrieb classics

    Tach. Aus Gründen der Geheimhaltung doch erst heute die kleine Pesto-Küche, vielleicht trotzdem noch rechtzeitig zum Nachmachen und Verschenken.
    Laut Wiki stammt der Name Pesto vom italienischen pestare, was soviel heißt wie zerstampfen, zermahlen. Was man dafür unbedingt braucht: einen Pürierstab oder eine Küchenmaschine, einen Keramik-Mörser, ein sehr scharfes Küchenmesser und ein klein wenig Freude am Zerstören. Meine liebsten Pesti enthalten im Minimum Basilikum, Nuss- oder Pinienkerne, Knoblauch und Olivenöl. Dieses Mal habe ich mit Peperoni und Oliven experimentiert und die Pinienkerne des klassischen Genovese durch Sonnenblumenkerne ersetzt. Peperonis pürieren ist übrigens noch trauriger als Zwiebeln hacken.


    Zum Abfüllen des fertigen Pestos eignen sich kleine Oliven- oder Gewürzgläser. Damit auf dem mit Liebe geschredderten Eigenprodukt nicht Spreewald oder Orto Mio draufsteht kann man die Deckel unter Stoffresten verstecken. Viel Spaß beim Nachkochen, Verschenken oder selbst Verspeisen!

    Sonntag, 19. Dezember 2010

    So viel Heimlichkeit ..

    Musik: somafm - x-mas in frisco

    Es ist schon der vierte Advent und wie in jedem Jahr um diese Zeit riecht es in meiner Küche nach Keksen, Tannengrün und Streichhölzern. Hmmpf naja und grade auch nach den verkohlten Resten eines Käsebaguettes auf dem Backofenboden.

    Amazon-Powershopping kann ich mir in diesem Winter nicht leisten, meine Liebsten dürfen sich also auf Selbstgeknetetes, Selbstgeschreddertes (dazu am Dienstag) und Selbstgekugeltes freuen. Die schönsten Küchenmomente der letzten zwei Wochen:

    Pettersson und Findus-Lesung beim Plätzchen backen -
    J.s Ausstechförmchen: Eichhörnchen, Fuchs und Igel! -
    S.s famos minimalistischer Adventskalender -
    der Neuzugang zweier fröhlich tollender Küchenhelfer (danke J.K. Rowling für die Worte 'kitties lolling with sickening cuteness')  durchs Schrottwichteln mit Celebrate -
    die Wiederbelebung der Napoleonshüte meiner Großmama

    Donnerstag, 11. November 2010

    Karotten-Vesper

    Musik: Badly Drawn Boy - It's not what I'm thinking
    Störkoch: Phillip

    Die Brotzeit oder das Vesper ist eine feine Mahlzeit, denn man darf alles wie und wann man will - kalt, warm, deftig, süß, nachmittags, abends, nachts. Und das hab ich auch gemacht:  Karotten, Pute, Honig, Curry, frische Romana-Herzen, Tomaten und Dinkel-Toast. 20.oo Uhr, die Reste einen Tag später 02.oo Uhr morgens.


     Noch lieber als vespern mag ich das österreichisch-slawische Verb jausen, da klingt doch schon ein omnomnom raus.

    Mittwoch, 3. November 2010

    Matrjoschka-Plätzchen

    Musik: Leningrad - Бабье лето 

    Unzeitgemäßes Plätzchenverlangen? Sterne und Nikolausstiefel sind noch weit entfernt?
    (außer in Supermärkten, an denen sich wohl niemand ein Beispiel nehmen will)

    Ich sage: Matrjoschkas gehen immer!


    Die taugen leider nicht zu Sammlerstücken, sie sind einfach zu lecker.

    Dienstag, 2. November 2010

    Regentag-Rösti

    Musik: Ella Fitzgerald - All that Jazz

    Nach einer unangenehm nassen Fahrradtour durch die graue Stadt habe ich beschlossen, mich und euch mit dem ersten Rezept zu beglücken. Kartoffel-Rösti oder -Puffer verbinde ich mit Ferientagen im Herbst, meine Mutter war mit mir und meinem Bruder zu Hause und hat unser Wunschessen gekocht. Damals gabs die Rösti fast immer mit Apfelmus, Zimt und Zucker. Heute dagegen gibts dazu oft Salat, Schinken und für Besuch auch ausnahmsweise mal Lachs.


    Sonntag, 31. Oktober 2010

    Guten Tag

    Heute geht es los.
    Ich werde fortan aus meiner Küche berichten.
    Gegen den Katzenjammer gibt es jetzt die sehr rustikale und gut durchgezogene soupe à l'oignon vom Freitagabend. Hmmmm.


    Freitag Horrorfilmnacht - Samstag Feierei  - Sonntag Küchenchaos