Sonntag, 25. Dezember 2011

Dezember-Blues

Musik: Coldplay - The Rush of Blood to the Head

















Ein kurzer, trauriger und seltsamer Dezember liegt hinter mir. Zwischen zwei Mahlzeiten - einem Kühlschrankreste-Frühstück im Stehen und dem nächsten Familienkaffeetrinken mit wahrscheinlich unendlich viel Süßkram - wünsche ich euch von Herzen frohe Weihnachten! Habt einen famosen Jahreswechsel und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2012.

















Die besten Küchenmomente im Dezember:
  • Weihnachtskalenderbasteln
  • Kü-Pi-Ba-Ru-Pesto herstellen
  • Jahrestags-Abendbrot: Rucola mit Grana Padano, Feta in Bacon-Streifen und Erdbeer-Balsamico-Dressing
  • Trauerarbeit beim Plätzchenbacken
  • Stricken und Ingwer-Tee
  • Küchenunfall am Heiligabend: ein Kilo akribisch vorbereitete Suppen-Zwiebeln landen im Müll

Montag, 31. Oktober 2011

Spinnenküsse und Fingerfood

Musik: accuradio - Halloween special


















Ganz wie im letzten Jahr an Halloween bewältigte ich meine Schlaflosigkeit, in dem ich nachts aus dem Bett in die Küche flüchtete. Und das - trotz der üblichen Feinmotorikschwächen die Uhrzeit und Übermüdung mit sich bringen - mit folgendem schön-schaurigen Ergebnis: Marzipan-Massaker, Schaumkuss-Spinnen und Mozarella-Augäpfel.

















Seit einem Jahr erzähle ich hier meine Küchengeschichten. Allen, die mitlesen, mich mit Ideen bereichern, mich beim Zwiebelnhacken und Abwaschen unterstützen, mich zu Experimenten anstiften und ganz besonders meinen Störköchen und jenen, die mutig und mit Hunger zu Gast waren ein ein herzliches Dankeschön.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Menü der Herbstzeitlosen

Störkoch: Christian


















Ein Abend in fremder Küche mit Freunden, Wein und Trivialitäten. Drei klassische Gänge herbstlich interpretiert.

Potage: Soupe au potiron
Suppe aus Hokkaido, Sellerie und Mohrrüben, serviert mit Petersilie, Muskat und Dinkel-Croutons

















Savoury: des olives

Pièce de résistance: Lasagne aux legumes et tofu
Lasagne mit Zuccini, Auberginen, Frühlingszwiebeln und mariniertem Tofu.

















Dessert: Mousse aux baies rouges
Mousse aus roten Beeren mit einem Zimt-Karamell-Gitter





Montag, 18. Juli 2011

Orient-Express-Süppchen

Musik: ReLu & The Chehade Brothers live@Music Hall Beirut

















Montags kochen klappt für gewöhnlich nicht, weil erstens bin ich fürchterlich wochenendmüde, zweitens hab ich oft weder geschafft, einzukaufen, noch meine ebenso wochenendgeschlauchte Küche aufzuräumen. Aber heute abend ist es zumindest in C.’s WG-Küche passabel aufgeräumt, und einen kleinen Einkauf habe ich auch geschafft. Es gab eine kleine feine Orient-Express-Suppe, sozusagen beinahe Instant. Dafür braucht man Mohrrüben, eine dicke Süßkartoffel, Möhrensaft, schwarzen Pfeffer, Koriander, ein wenig Curry und Trebbiano rubicone del Emilia-Romagna, aus der Nähe Venedigs. Man kombiniere ljuta krompir čorba aus Jimbolia mit ciorbă de legume aus Rumänien, füge ein wenig Haloumi aus Thessaloniki hinzu und schmecke das Ganze mit Fleur de Sel de Guérande ab. Warschau wird durch das von mir heißgeliebte Matrjoschka-Brettchen repräsentiert. 13 Minuten und dann... hmmmmm.


Samstag, 9. Juli 2011

Monsters, Inc.

Musik: Grease
Störkoch: Thomas

Join the Dark Side, we got cookies! Zumindest hatten wir gestern noch welche, ob die Monster sie in unserer Abwesenheit vernichtet haben, weiß ich nicht. Als wir die Wohnung verließen stellte sich sogleich der Verdacht ein, sie feiern jetzt ohne uns eine Party und laden alle ihre Freunde ein.

















    Gestern war ich Küchen-Gast bei T. und wir konnten gemeinsam feststellen:
    1. Man kann entspannt zur Tanke laufen und Muffins allein lassen, ohne dass ihnen in der WG-Küche Schlimmes passiert.
    2. Man kann Krümelmonsterfell aus Kokosflocken machen. Hihihi.
    3. Was Augen hat, lebt!

    Donnerstag, 30. Juni 2011

    Kiwi-Joghurt-Eis am Stiel

    Musik: Elvis - Moody Blue

















    Gestern bestes Schleck-Eis-Wetter, heute grau in grau.. genau wie ich mich fühle. Zur Aufheiterung gibt es Kiwi-Joghurt-Eis aus meinen bisher viel zu wenig genutzten Förmchen. Weitaus niveauvollere Unterhaltung als Eis am Stiel 1-8 gibt es bei der Großstadtprinzessin. Hilft garantiert gegen trübes Wetter und trübe Stimmung.





     


    Dienstag, 28. Juni 2011

    Falsche Ziege aus Extrema.. dings

    Musik: Dire Straits - Sultans of Swing 
    Störkoch: Stine




    Planung ersetzt den Zufall durch Irrtum. Eine Spur neben dem originalen Rezept und dem ursprünglichen Zeitrahmen gelang S. heute durch optimierten dualen Bräter-Einsatz sogar in meinem Ofen der spanische Hase.



    Das sei eher so ein Wintergericht, hat S. gesagt. Wild. Kräftiger Rotwein. Aber wie es mit den Vorhaben zum Jahresbeginn so ist, wir kommen erst am Siebenschläfertag dazu. Und trinken Rueda Verdejo statt Rioja, bei den 28°C da draußen. Es sei ein Armeleute-Essen aus Extremadura, Spanien, hat S. auch gesagt. (Nicht zu verwechseln mit Estremadura, Portugal.)  Die Leute hätten ja dort nur Ziegen. Aber statt al horno geriet unser Paletilla ziemlich de conejo und das reichlich dekadent. Was haben wir falsch gemacht??



     Nichts! Ob nun durch das Zwiebelbett, durch die Magie des wunderschönen kleinen Rezeptbuches von S., durch mein Opfer für die perfekten almendras fritas in Form von Brandblasen oder S. beherzteVeterano-Tränkung des Mümmlers vor der großen Hitze - meine Küche, den Vorlieben und Fähigkeiten nach sonst eher eine cuisine oder cucina, verwandelte sich für einen Abend zur cocina.



    Dienstag, 31. Mai 2011

    Tellerwäsche - Hilfe, werde ich zur Crazy Cat Lady?

    Musik: Beirut - March of the Zapotec and Realpeople Holland

















    Um elegant meine vollgestellte Küche zu umgehen und mich vor dem Abwasch zu drücken, habe ich mir mit meinen liebsten Food-Blogs die Zeit vertrieben. Das war klug, denn Joy, die Bäckerin hat mich durch ihren jüngsten Post sofort wieder in die Küche gelotst. In einer Reihe wunderschöner Bilder stellt sie ihre famose Tellersammlung zur Schau. Wie toll sie ist! Ein wenig habe ich ja Angst, mit meiner Vorliebe für Kitsch als kauzige alte Trödlerin in einem Labyrinth aus Antiquarien - bestenfalls wie Maude, schlimmstenfalls wie Eleanor Abernathy zu enden (die Veranlagung ist nachweislich vorhanden). Aber ich stimme Joy zu: eat off of pretty things. every day. because life is short. and we can make it pretty.
    Also hab ich flugs abgewaschen und meine schönsten Einzelstücke rausgesucht:

    f   vom Flohmarkt
    g  Geschenk
    n  neu und selbstgekauft
    w Überbleibsel aus WG-Zeiten
    e  Erbstück von Großmama (auch eine
     seltsame Subkultur: Sammeltassen aus der UdSSR)





    Donnerstag, 26. Mai 2011

    Minz-Erdbeer-Sushi

    Musik: First Aid Kit - The Big Black And The Blue


















    Ich bin ein erklärter Fan der Ästhetik und Skurrilität der japanischen Küche. Obwohl meine Abneigung gegen Fisch und Meeresfrüchte die Auswahl an japanischen Rezepten stark einschränkt, habe ich mich an Sushi versucht. Die Frage ist, wenn man alle üblichen Zutaten - nori, goma, sake, nikishi, kappa und tekka - austauscht, darf man die Röllchen dann überhaupt noch Sushi nennen? Entscheidet selbst! Hier seht ihr meine vom Bento-Lunch-Blog und dem ebenso charmanten wie größenwahnsinnigen Hobbykoch Jakob Starosta inspirierte süße Sushi-Variation.
    Achja: Es ist wieder Erdbeerzeit. Juhu!


    Donnerstag, 5. Mai 2011

    Geduld und Avocados

    Musik: Dominik Eulberg - Heimische Gefilde

    Avocado-Crème kann ich gut, das geht ja auch ganz einfach. Warten dagegen kann ich nicht so gut, da bin ich ganz selbstkritisch. Auf Avocados warten ist fürchterlich! Seit ich in einer fremden Küche ein hübsches schlankes Avocadobäumchen sah, wünsche ich mir einen fröhlich vor sich hinkeimenden Kern auf meinem Fensterbrett. Aber wochenlang nichts. Nichtsnichtsnichts.
    Jetzt also Versuch mit Kern Nummer 3, ich nenne ihn Louis und ich spreche fleißig mit ihm, damit er sich beeilt. Drückt mir die Daumen!

    Samstag, 30. April 2011

    Familiengeheimnisse

    Musik: somafm - lush

    Es gibt Rezepte, die kann man nicht aufschreiben. Man gibt sie weiter, sie verändern und verbessern sich über die Jahre, sie verwandeln sich mit den Zutaten, die grade beim Einkauf vergessen wurden und mit den Händen, die sie umsetzen. In unserer Familie ist es das Rezept für die Geburtstagstorte. Es gibt nur ein paar grobe Verhältnisangaben und eine ungefähre Zeitvorstellung (die erstmal abschreckt, ein ganzer Tag nämlich). Zugeschaut habe ich bei der Zubereitung dieser absurd gehaltvollen Torte schon sehr oft. Da darf man in alle Töpfe gucken und Pudding und Früchte naschen und sagen, ob noch Zucker fehlt. Selbst zusammengerührt habe ich sie gestern zum ersten Mal.

    Was ich gelernt habe:
    Eier sind guter Klebstoff.
    Man braucht kein Puddingpulver. Nie wieder.
    Bisquit lässt sich gut mit Großmamas Stopfgarn durchschneiden.
    Man braucht auch keinen Mixer, aber man darf schummeln, wenn die Oberarme nicht stark genug sind.
    Man darf nicht übermütig mit Saft in Tortenguss sein. Mit Haselnusslikeur in Pudding aber schon.
    Mein Pasta-Topf ist doch zu klein, obwohl zwei Kilo Spaghetti reinpassen.


    Montag, 17. Januar 2011

    amoureuse de la fève..

    .. bin ich seit gestern, als ich die kleine Porzellanfigur aus der verspäteten Galette des Rois meiner Tante abgewaschen in den Händen hielt. Zwar sieht das Jesuskind aus wie Mr. Bean in Windeln, aber niedlich ist es trotzdem. Nächstes Jahr werde ich mich auch an einem (oder mehreren?) Dreikönigskuchen versuchen, damit ich auch ein (oder zwei, oder drei?)  Figürchen verstecken und 'le rois boit' rufen kann. Juhuu.

    Sonntag, 9. Januar 2011

    A Gentlemen's Agreement

    Musik: somafm - illinois street lounge
    Störkoch: Christian


    Worum geht es wohl zwischen zwei mehr oder weniger erwachsenen Männern? Um Fleisch, viel Fleisch und eine Gitarre. Ein Ehrenhandel der besonderen Art: Mahlzeit gegen Instrument. Um der gehobenen Vereinbarung gerecht zu werden gab es nicht nur eine, nicht etwa zwei, nein drei Sorten Tier, und für das Wohlbefinden der Damen auch vegetarische Beilagen. 4 Personen, 4 Pfund Fleisch, 4 Flaschen Wein. Huzzah!